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Selbstbedienungskassen – ein Kommentar

Selbstbedienungskassen haben den Ruf, dass diese Arbeitsplätze vernichten. In Zeiten von Arbeitskräftemangel ist das meiner Meinung nicht der Fall.

Was sind Selbstbedienungskassen?

Bei Selbstbedienungskassen handelt es sich um eine komplette Kasseninstallation, bei der der Kunde selbst die Produkte scannt, die gekauft werden sollen. Dabei stehen dem Kunden oftmals ein Präsentationsbarcodescanner im Tisch zur Verfügung und ein Hand-Barcodescanner zum Scannen von Ware, wo der Barcode etwas schwieriger zugänglich ist. Gerade in Möbelhäusern sieht man diese Art der Installation schon mal häufiger.

Wie funktioniert eine Selbstbedienungskasse?

Die Funktionsweise ist schnell erklärt. Je nach Geschäft muss oder kann der Kunde sich identifizieren. Dies geschieht per Kundenkarte und nach dem Erfassen der Kundenkarte können dann alle Produkte des Einkaufs gescannt werden.

Sind alle Produkte erfasst, dann kann der Bezahlvorgang eingeleitet werden. Eventuelle Pfandbons können auch noch erfasst werden, ebenso wie Gutscheinkarten, o.ä. (je nach Geschäft).

Der Bezahlvorgang kann je nach Möglichkeit mit Karte oder mit Bargeld durchgeführt werden. Auch hier unterscheiden sich die Geschäfte. Was meiner Erfahrung nach in allen Geschäften funktioniert ist die Kartenzahlung.

Ist die Zahlung durchgeführt, so erhält der Kunde einen Kassenbon als Nachweis seines Kaufs und kann das Geschäft samt Einkauf verlassen. Fertig.

Warum Selbstbedienungskassen keine Arbeitsplätze wegnehmen

Bei einem Einkauf vor wenigen Wochen hörte ich jemanden in der Warteschlange der normalen Kasse sagen: „Ja, die Dinge nehmen Arbeitsplätze weg“ und zeigte dabei auf den Bereich der Selbstbedienungskassen.

Der Meinung kann ich mich überhaupt nicht anschließen. Durch Selbstbedienungskassen werden Geschäfte flexibler und das Einkaufen wird vereinfacht.

Zum einen muss nicht ständig eine Kassenkraft verfügbar sein, denn die Selbstbedienungskasse wird vom Kunden selbst bedient. Das spart dem Kunden Zeit. Gleichzeitig kann die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter in dieser Zeit z.B. Regale füllen oder sich um Fragen von Kunden kümmern.

Zum anderen sind Selbstbedienungskassen platzsparender. Sie sind kleiner als herkömmliche Kassen mit Kassenband und so können mehrere Kunden gleichzeitig Ihren Einkauf scannen und bezahlen. Das ist effizient und spart neben Platz auch jede Menge Zeit, wenn ein Kunde einen etwas größeren Einkauf hat.

Auch die Personalplanung für Geschäfte wird einfacher. Wo gestern noch 4-8 Kassen gleichzeitig besetzt werden mussten mit Kassenkräften, stehen heute 1-2 Kassenkräfte und unterstützen die Kunden bei den Selbstbedienungskassen. Das ermöglicht eine besser Personalplanung und in Zeiten von Fachkräftemangel können Geschäfte mit weniger Mitarbeitern trotzdem geöffnet bleiben.

Die bisherigen Kassen bleiben (vorerst!)

Die bisher bekannten Kassen werden nicht morgen direkt verschwinden. Es werden Technologien kommen, die das Einkaufen unterstützen und das Bezahlen einfacher machen. Netto macht es vor und hat zwei Filialen, wo die Ware direkt vom Regal in die Einkaufstasche gelegt werden kann. Einfacher geht es beinahe wirklich nicht mehr, oder?

Bis dies von allen akzeptiert und auch eingesetzt wird, wird noch ein wenig Wasser den Fluss entlang fließen. Ganz klar. Manche Kunden/innen meiden SB-Kassen noch und fürchten sich vor der Technologie. Andere sagen, dass Arbeitsplätze vernichtet werden und vermeiden SB-Kassen aus diesem Grund. Diese Menschen möchte man nicht vor den Kopf stoßen. Das macht auch Sinn, es sind ja Kunden. Für diese wird man auch weiterhin Lösungen anbieten.

Siehe dazu auch:

Nehmen Selbstbedienungskassen Arbeitsplätze im Supermarkt weg? – Nachrichten – WDR