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Wearable-Barcodescanner: Nimmsta HS 50 und ProGlove Mark Display im Vergleich

Im Bereich der Wearable-Barcodescanner hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. In 2014 startete ProGlove (laut meinen vorliegenden Angaben) mit dem ProGlove Glove Mark Basic. Es folgten weitere Modelle und schließlich vor kurzem der ProGlove Mark Display. Besonderheit dieses Wearable-Barcodescanner: er hat ein Display.

2020 wollte dann Nimmsta seinen Wearable-Barcodescanner auf der Logimat Messe in Stuttgart vorstellen. Aufgrund der ersten Corona-Welle fiel die Messe jedoch ins Wasser. Im Vergleich zum Mark Display kommt das Modell von Nimmsta direkt ab Start mit Display und zwar berührungsempfindlich.

ProGlove Mark Display

Der ProGlove Mark Display ist eine Weiterentwicklung bestehender Produkte von ProGlove. Basis sind die Modelle Mark 2 und Mark Basic, die bereits einige Jahre am Markt sind. Gerade der Mark 2 ist mit seiner Mid-Range-Scan-Engine ein echter Allrounder. Größere Scan-Abstände sind kein Problem und mit dem ProGlove AccessPoint stört man kein WLAN. Ein Traum jedes WLAN-Experten in meinen Augen, denn WLAN wird immer wichtiger im Unternehmensbereich.

Der Mark Display ist in zwei Varianten verfügbar

  • Standard Range
  • Mid-Range

Nimmsta HS 50

Der Nimmsta HS 50 kam ein paar Jahre später an den Start als die Modelle von ProGlove. Hier konnte Nimmsta schon sicherlich aus einigen Dingen der Wettbewerber lernen und diese besser machen.

Grundsätzlich verfolgt der HS 50 eine andere Strategie. Beim HS 50 ist das Ziel, dass das Smartphone / der mobile Computer in der Tasche bleibt. Scan-Aufgaben sollen erledigt werden und Anweisungen des Bildschirms befolgt werden. Auch Eingaben / Bestätigungen sind möglich. So wird es möglich Pick-Prozesse ganz ohne Mobilcomputer auszuführen.

Varianten des Nimmsta HS 50:

  • Standard Range (SR)
  • Mid-Range (MR)

Schaut man sich jetzt die Datenblätter beider Wearable-Barcodescanner an, so ist schnell klar, dass Beide hier mit gleichem Wasser kochen. Die Zebra Scan-Engine SE4750MR (siehe Datenblatt) zeigt ziemlich genau die gleichen Spezifikationen auf. Scan-Abstände (100 mil Code 39), Sensor-Auflösung, Field of View stimmen überein.

Unterschiede der Wearable-Barcodescanner

Das heißt von der Scan-Leistung werden beide ziemlich ähnliche Ergebnisse erzielen, wo liegt dann der Unterschied?

Zum einen ist die Montage beider Scanner grundlegend Unterschiedlich. Während der Nimmsta HS 50 auf einem Trigger-Pad arbeitet, hat der ProGlove Mark Display eine Halterung, in welche er eingesetzt wird. Das Trigger-Pad von Nimmsta wird per Klett-Verschluss auf einer Manschette befestigt. Bei ProGlove hingegen sind Stulpen notwendig, die eine Halterung mit Trigger vorweisen. Hier liegt in meinen Augen der Nimmsta etwas vorne, denn die Manschetten von Nimmsta sind ohne Probleme waschbar, da keinerlei Elektronik verbaut ist. Vorteil auf der anderen Seite der ProGlove-Lösung ist, dass der Scanner immer einen definierten Platz hat. Dies ist bei Nimmsta nicht garantiert, da ich den HS 50 immer wieder neu aufsetzen muss. Er hat keine Fix-Position wie der ProGlove.

Auch das Gehäuse ist bei den zwei Barcodescannern grundlegend unterschiedlich. ProGlove packt den Scanner in ein schützendes Gehäuse. Hinsichtlich des IP-Ratings liegt ProGlove mit IP 54 hinten im Vergleich zum Nimmsta der mit IP 65 in diesem Vergleich punktet.

Display-Unterschied

Und das Display?

Hier liegen beide wieder gleichauf. Beide kommen mit einem E-Ink-Display ab Werk, welches eine Auflösung von 200 x 200 Pixel liefert bei einer Diagonalen von 1,54″. Unterschied ist, dass der Nimmsta HS 50 eine kapazitive Touch-Funktionalität hat und so auf Klick mittels Finger reagieren kann. Beim ProGlove Mark Display hat das Display ausschließlich Anzeigefunktion.

Kommunikation

Und wie bekomme ich die Scanner verbunden?

ProGlove hat eine Vielzahl von Möglichkeiten hinsichtlich der Konnektivität. Von Android bis iOS oder über ein Gateway… der Mark Display bietet dank seiner Schnittstellen-Diversität für jeden Anwender die richtige Kommunikationsmöglichkeit. Der Nimmsta HS 50 kann über eine Extra-App an ein Android-Gerät angebunden werden und der mitgelieferte USB-Stick ist für Microsoft Windows geeignet. Für die Übertragung nutzt der HS 50 Bluetooth in den Versionen 4.0 – 5.0, was identisch ist mit dem Mark Display.

Preise

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen mir noch nicht alle Preise vor, so dass ich hier keinen Vergleich darstellen kann.

Fazit – Wearable-Barcodescanner

Technologisch sind beide Scanner sehr weit vorne. Gerade das schlanke Design des ProGlove machen ihn zum Allrounder für jede Scan-Aufgabe. Funktionieren die Unternehmensprozesse ausschließlich per Barcodescan, so ist der ProGlove Mark Display eine tolle Wahl. Werden jedoch hier und da Eingaben / Bestätigungen des Anwenders benötigt, dann liegt der Nimmsta HS 50 hier vorne. Die Möglichkeit der Touch-Technologie erweitern den Funktionsumfang enorm. Die Interaktion zwischen Software und User wird dadurch auf ein neues Niveau gehoben.

Letzten Endes wird der Preis und der gebotene Service eine Rolle spielen. Gerade in scanintensiven Prozessen ist Ausfall das Letzte was ein Unternehmen braucht. ProGlove bietet bis zu 5 Jahre kostenpflichtigen Service auf seine Hardware

Für beide Wearable-Barcodescanner gilt: es müssen keine Scanner extra „in die Hand genommen werden“. Die Barcodescan-Funktionalität ist direkt mit der Hand verheiratet und das bei gleichzeitigem freihalten der Hände, um Ware zu packen, kommissionieren und verladen.